Vergleichen kann krank machen, mindestens aber unglücklich. Mainstream oder do it your way?
Es beginnt schon früh: Morgens vergleichen wir uns im Spiegel mit den vielen tausend Bildern, schönen Menschen, die wir aus der Werbung kennen. Schlank, muskulös und perfekt in Szene gesetzt. Wir dagegen, na ja.
Später im Internet: diese Person, der mega erfolgreiche Coach, die Führungskraft, die alles im Griff hat. Wahnsinn, was die alles schaffen. Neben ihnen fühlen wir uns klein und unbedeutend.
Am Abend zoomen wir mit einer Bekannten. Ihr Zoom-Hintergrund zeigt ein großzügiges Wohnzimmer, eine hochwertige Ledergarnitur und teure Kunstwerke an der Wand. Ohje.
Wir gehen mit dem Eindruck ins Bett: die anderen Menschen haben ihr Leben perfekt im Griff. Bei uns läuft irgendwas richtig schief. Wir sind unzufrieden. Wir denken, wir sind abstoßend unperfekt. Wir grübeln statt zu schlafen.
Am nächsten Morgen stehen wir auf und überlegen, was wir ändern müssten, unsere Ernährung vielleicht, mehr Bewegung durch Sport, längere Social-Media-Beiträge. Aber die Stimme in unserem Kopf sagt immer wieder dasselbe: Ich bin nicht gut genug. Ich bin einfach nicht perfekt. Bei anderen läuft alles besser.
In den vergangenen Jahren hat der Druck zugenommen: zwischen 2000 und 2019 haben psychische Erkrankungen um 137% zugenommen (DAK Psychoreport 2020)
Fakt ist: Wir laufen Ideal-Bildern nach. Und ziehen diese (falschen) Schlussfolgerungen:
Wenn ich im Job scheitere, dann bin ich als Person gescheitert.
Wenn ich einen Fehler mache, schauen andere auf mich herab.
Hinter der perfekten Fassade lauert ein menschliches Wesen. Mit all seinen Nöten und Wünschen und Talenten. Hohe Ansprüche machen es uns schwer, von den Hochglanz-Karrieren abzusehen und unsere ureigenen Fähigkeiten zu entdecken.
Mach ‘ dich frei, von falschen Glaubenssätzen und Ansprüchen, die dir den Hals zuschnüren und dich in einen Käfig voller Normen sperren. Do it your way.
Commentaires